12/10/2007

Statues History

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Short History of Buddha Statues

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Mark Schumacher



Buddhastatuen . Kurze historische Übersicht

Die ersten Statuen Buddhas in menschlicher Figur finden wir in Gandhara in Pakistan und Madura in Indien seit dem 1. Jhd. n. Chr. Bei den Gandhara-Skulpturen ist zunächst deutlich der Einfluß griechischer Statuen zu spüren, während die Madura-Statuen eine eigenständige Entwicklung zeigen.

Der Buddhismus breitete sich von Indien über China und Korea bis nach Japan aus und jedes Land prägte den Statuen seine eigene Charakteristik auf. Durch die eifrigen Bemühungen des kaiserlichen Prinzen Shootoku (574 - 622) faßte der Buddhismus schließlich festen Fuß in Japan. Im Gegensatz zu China sind hier noch religiöse Kult- und Kunstschätze aus allen Jahrhunderten erhalten.

Die Gestaltung einer Statue erfolgt nicht nach dem Belieben des Meisters, sondern nach strengen Vorschriften, die in zahlreichen Sutras (kyooten) und ikonografischen Handbüchern (giki) festgelegt sind. Dabei unterscheiden sich die Vorschriften der einzelnen Sekten. Seit dem Ende der Heian-Zeit bis zum Beginn der Kamakura-Zeit wurden zahlreiche illustrierte Schriftrollen über die Ikonografie von Statuen (zuzooshuu) zusammengestellt, in denen die Farben, Gegenstände in den Händen und die zugehörigen Sanskrit-Zeichen beschrieben wurden. Diese Werke waren verbindliche Vorlagen für die Statuenmeister.

Seit der Kamakura-Zeit fand der Buddhismus auch unter dem allgemeinen Volk eine immer weitere Verbreitung und ab dieser Zeit wurden zahlreiche Statuen von einfacheren Leuten hergestellt, die sich in der Ikonografie nicht so genau auskannten. Derartige Statuen sind manchmal schwierig zuzuordnen, zeigen aber häufig eine Innigkeit und Intensität des Ausdrucks, der wichtiger erscheint als das Einhalten der Vorschriften.


Im folgenden werden die Charakteristiken der Statuen in den einzelnen Perioden der japanischen Geschichte kurz dargestellt. Ein ausführliche historische Abhandlung über die geschichtliche Entwicklung der Stile, von indischen über chinesische und koreanische bis zu den japanischen Formen, findet sich bei Mizuno und sei hier als weiterführende englische Lektüre empfohlen.

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Asuka-Zeit (552 - 645)



Japanische Buddhastatuen aus dieser Anfangszeit zeigen noch ganz deutlich den Einfluß aus China und Korea. Die meisten Statuenmeister stammten aus Korea. Die wichtigsten Statuen sind der Große Buddha des Tempels Asukadera und die Shaka-Dreiergruppe des Tempels Hooryuuji in Nara. Sie wurden vom Statuenmeister Kuratsukuri no Tori und seiner Schule im Stil der Nördlichen Wei-Dynastie Chinas (386 - 532) geschaffen.

Die Statuen sind frontal und ohne den Ausdruck von Bewegung; das Gesicht ist länglich und die Augen betont mandelförmig (kyooninkei). Der Mund zeigt meist das sogenannte archaische Lächeln mit leicht nach oben gezogenen Mundwinkeln. Insgesamt machen sie einen sehr symbolhaften, statuenhaften Eindruck. Außerdem wurden auch Statuen im mehr emotionalen Stil der chinesischen Süd-Liang-Dynastie (502 - 556) geschaffen, z.B. entsprechend der aus Korea stammenden Kudara-Kannon des Tempels Hooryuuji.

Die häufigsten Figuren waren Shaka Nyorai und Miroku Bosatsu. Das häufigste Material war gegossenes Metall und Holz, besonders vom Kampferbaum (kusunoki).

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Hakuhoo-Zeit (645 - 710)



Die letzten 50 Jahre des 7. Jhd. kann man auch den Anfang der Nara-Zeit nennen. Es ist eine Übergangszeit von der Asuka- zur Tempyoo-Zeit. Die meisten Statuen haben eher kindliche Gesichts- und Körperformen. Der Gesichtsausdruck zeigt noch die Steife der Asuka-Zeit, ist aber noch einfacher als in der folgenden Tempyoo-Zeit.

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Nara- bzw. Tempyoo-Zeit (710 - 794)



Die etwa 100 Jahre der Nara-Zeit sind das Goldene Zeitalter der japanischen Skulpturenkunst. Die Statuen zeigen deutlich den Einfluß der chinesischen T'ang-Zeit (618 - 906). Staatliche Skulpurenwerkstätten werden eingerichtet.

Die meisten Statuen zeigen realistische, individuelle Züge.
Häufigste Figuren: Shaka Nyorai, Yakushi Nyorai und Miroku Bosatsu, weiterhin Kannon Bosatsu, die vier Himmelskönige und die 12 Himmlischen Generale.
Das häufigste Material war gegossenes Metall sowie Trockenlack und Ton, ferner Halbrelief-Figuren. Insgesamt eine Vielfalt von Formen und Materialien. Trockenlackfiguren wurden fast nur in dieser Zeit hergestellt.

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Frühe Heian bzw. Koonin- und Joogan-Zeit (794 - 897)



Zu Beginn des 9. Jhd. blühte der esoterische Buddhismus (Shingon und Tendai mikkyoo). Die Statuen zeigen sinnliche, feierliche Züge.
Die häufigsten Figuren waren Gottheiten des esoterischen Buddhismus, z.B. Dainichi Nyorai und Fudoo Myo-O. Weiterhin entstanden in dieser Zeit auch viele Statuen von shintooistischen Gottheiten.

Das häufigste Material war Nußeibe (kaya), Duftholz (sendan) und weißes Sandelholz (byakudan) (bot. Santalum Album), insgesamt weiche Hölzer, die leicht zu schnitzen waren; das häufigste Verfahren war Schnitzen aus einem Stück, mit weichen Falten entsprechend dem Honpa-Stil (honpashiki, hompashiki).

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Späte Heian-Zeit bzw. Fujiwara-Zeit (897 - 1185)



Die aristokratische Kunst nach japanischem Stil erlebt jetzt ihre Blütezeit. Man versucht, das Paradies des Westens in den Tempel~anlagen nachzubilden. Die Statuen zeigen runde, adelige Formen, die Schnitztiefe wird flacher, der Gesichtsausdruck mild. Der Amida Nyorai des Tempels Byoodooin in Uji ist ein typisches Werk dieser Zeit des Statuenmeistes Joochoo (? - 1059).

Statuen der verschiedensten Gottheiten werden hergestellt, besonders die Joodo-Sekte des Reinen Landes erlebt jetzt eine Blütezeit. Amida Nyorai und Jizoo Bosatsu finden sich häufig.
Die verschiedensten Holzarten werden verwendet, häufig im zusammengesetzten Verfahren, das sich am besten zur Massenproduktion zahlreicher Statuen eignet.

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Kamakura-Zeit (1185 - 1336)



In Kamakura in Ostjapan hat die Samurai-Klasse die Herrschaft übernommen; der Zen-Buddhismus erlebt eine Blütezeit. Daher zeigen jetzt auch die Statuen einen männlichen, kraftvollen Ausdruck. Realistische Formen sind die Regel. Die Meister Unkei, Kookei und Tankei der Kei-Schule in Nara beherrschen das Feld.

"In der Nara-Skulptur wirkt das Menschliche vergeistigt, in der Kamakura-Skulptur ist das Göttliche ganz vermenschlicht."

Wichtigstes Beispiel sind die beiden Nioo-Statuen des Tempeltores im Toodaiji in Nara. Außer Buddhastatuen werden jetzt auch Portrait-Statuen (shoozoo) von großen Lehrern hergestellt.

Häufigstes Material ist die japanische Zypresse (hinoki) und Eisen für kleinere Metallstatuen (tetsubutsu). Als neues Verfahren im Sinne realistischer Darstellung werden den Statuen jetzt z.B. Augen aus Kristall (gyokugan) eingesetzt. Durch den Einfluß der neuen buddhistischen Sekten gegen Ende der Kamakura-Zeit verliert die Herstellung von Statuen insgesamt allerdings an Bedeutung und die Qualität läßt bald nach.

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Muromachi-Zeit (1336 - 1573)



Im 15. und 16. Jhd. zeigt die Herstellung der Statuen ein deutliches Nachlassen der Qualität. Am häufigsten finden sich Portraitplastiken von Zen-Meistern (chinzoo) und Statuen von Fudoo Myo-O. Es werden viele Noo-Masken geschnitzt.

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Momoyama- (1573 - 1603) und Edo-Zeit (1603 - 1868)



In dieser Zeit entstehen kaum noch nennenswerte Statuen. Die Restaurierung alter Statuen beginnt. Die Architektur erlebt allerdings einen Höhepunkt. In der Edo-Zeit sind zwei arme, wandernde Priester, Enkuu (1628 - 1695) und Mokujiki (1717 - 1810), zu erwähnen, die durch ihre besonders einfachen, aber kraftvollen Holzplastiken auffallen. Auch entstehen jetzt viele Steinstatuen an Wegrändern.


Edo-Zeit



© Gabi Greve
Buddhastatuen (Buddhastatues) Who is Who
Ein Wegweiser zur Ikonografie von japanischen Buddhastatuen


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